Interview mit Neobert Strahl
[07.02.2084]


Neobert Strahl ist bekannt als renommierter Space Shuttle Ingenieur. Er hat maßgeblich dabei geholfen den Mars mit zu besiedeln um so Leben zu retten. Vor 5 Jahren ist eine seiner größten entworfenen Space Stationen für über 200 Leute von Ozon Rebellion in die Luft gesprengt worden. Nun fährt er einen anderen Kurs.


Zeit: Herr Strahl, das war ja damals doch eine krasse Aktion von Ozon Rebellion.
Wie haben sie damals von dem Vorfall erfahren und was haben sie empfunden?

Herr Strahl: Ich habe damals einen anonymen Brief von Ozon Rebellion bekommen, in dem stand, dass ich den Fernseher einschalten soll. Da habe ich dann gesehen, wie diese Terroristen meine über 7 Jahre lang geplante Raumstation in die Luft jagen. Was soll ich da wohl empfunden haben? Ich war stinksauer. Meine jahrelange Arbeit war einfach futsch. Zerstört von ein paar Hippies.

Zeit: Aber heute, 5 Jahre später, sagen sie: Es habe ihr leben verändert. Warum?

Herr Strahl: Ich bin immer noch kein Freund von der Aktion oder dieser Gruppe, aber ich muss leider sagen: Sie haben mich zum Nachdenken gebracht! Damals gab es eine Krisensitzung nach der anderen, um den entstandenen Scherbenhaufen wieder aufzukehren.
Ich war damals wie traumatisiert. Meine jahrelange Arbeit war einfach weg. Meine Arbeit, für die ich meine Freizeit und auch Zeit mit meiner Familie geopfert hatte. Verpasste Kindergeburtstage, Abifeiern, Hochzeitstage- das alles war nun für umsonst. Ich muss ehrlich sagen, ich war am Boden zerstört. Aber wenn man am Boden liegt beginnt man auch einige Sachen klarer zu sehen. Und da begriff ich: Ozon Rebellion haben recht. Nicht mit ihrer Art und Weise. Die verabscheue ich immer noch! Aber wir können nicht nur ein paar hundert Superreiche retten, die sich das Verlassen der Erde leisten können. Wir müssen alle retten!

Zeit: Aber wie?

Herr Strahl: Ich habe damals sofort bei NASA gekündigt und arbeite nun seit 5 Jahren an einer Maschine, die uns ermöglicht, die ausgestoßene Stickoxidemissionen von Raumfähren in Wasser und Sauerstoff umzuwandeln. Zwei Dinge, die uns auf der Erde maßgeblich fehlen.
Beides wird aufgefangen und nach dem Eintritt in die Hemisphäre mit einem Fallschirm auf der Erde abgesetzt. Danach wird es dann eingesammelt. Das Wasser wird an Bauern in Brandenburg gespendet und der Sauerstoff wird mit einem Stoff angereichert, der das Ozonloch nach und nach wieder verschließt.

Zeit: Und so können wir unsere Erde doch noch retten?

Herr Strahl: Ja genau! Wir können die Erde retten und weiter auf ihr leben und dennoch den Mars oder andere Planeten bevölkern.

Zeit: Das klingt ja wie ein wahrgewordener Sciences Fiction. Wann tauchen denn die ersten Jedi Ritter auf?

Herr Strahl: (lacht) Das weiß ich leider nicht. Ich bin nur Wissenschaftler.

Zeit: Wann wird denn ihre Erfindung in die Massenproduktion gehen können?

Herr Strahl: Wir haben einen Investor gefunden und starten in einem Monat mit der Produktion. Danach wird jede Raumfähre und jeder Shuttle damit ausgestattet sein. Die Verträge mit der EU, den USA und China sind schon gemacht und momentan stehen wir in Verhandlungen mit Russland und Brasilien.

Zeit: Herr Strahl, sind Sie dann am Ende nicht doch Ozon Rebellion ein bisschen dankbar?

Herr Strahl: (nach langem Schweigen) Die Gruppe erfreut sich ja einer großen Sympathie in der Bevölkerung. Was ich nachvollziehen kann. Sie haben mittlerweile so einiges bewegt, aber ich verabscheue ihre Methoden.

Zeit: Ihre Tochter Juli war und ist in die Aktivitäten Ozon Rebellion verwickelt.

Herr Strahl: (schweigt)

Zeit: Wie ist ihr Verhältnis zu ihrer Tochter heute?

Herr Strahl: Ich dachte sie wollten mit mir über meine Arbeit sprechen.

Zeit: Ja. Natürlich. Entschuldigen Sie Herr Strahl. Und Danke für das Interview über ihre bahnbrechende Erfindung. Ich denke, ihre Tochter Julie ist sehr stolz auf sie.